Evangelische Kirche Malstatt

Bis 1868 stand auf dem Malstatter Kirchberg eine romanische Kirche, die in den beiden folgenden Jahren durch eine dreischiffige neugotische Hallenkirche nach Plänen des Trierer Architekten Seyffart ersetzt wurde. Bereits beim ersten größeren Fliegerangriff auf Saarbrücken im 2. Weltkrieg, im Juni 1942, wurde diese Kirche bis auf den Turm vollkommen zerstört und erst 1953/54 in veränderter Form durch den Saarbrücker Architekten Prof. Krüger wieder aufgebaut. Da auch das Malstatter Gemeindehaus im Krieg vollkommen zerstört war, wurde die Höhe des Kirchenschiffes verkürzt, das neugotische Gewölbe durch eine Zwischendecke ersetzt, ein Treppenhaus mit Sakristei angebaut, so dass nun im oberen Stockwerk der Kirche Versammlungs- und Sitzungsräume sowie eine Küsterwohnung zur Verfügung standen.

Schmuckstücke der Kirche sind die von Prof. György Lehoczky gestalteten Glasfenster im Chorraum, von ihm stammen auch die beiden kleinen Fenster im Eingangsbereich unter der Orgelempore.

Das Altarkreuz aus der Werkstatt des Bildhauers Häuser und die 1954 von der Orgelwerkstatt Lotar Hintz erbaute zweimanualige Orgel mit 29 Registern. Es handelt sich um die größte Orgel der Firma Lotar Hintz.

Da der Turm im Krieg nicht zerstört wurde, blieb des neugotische Gewölbe im Eingangsbereich erhalten. Neben der Kirche sind noch einige Gräber des ehemaligen evangelischen Friedhofs erhalten, darunter auch der Grabstein von Pfr. Friedrich Köllner, dem sog. "Pfaff vun Molschd", der von 1809 bis zu seinem Tod 1853 Pfarrer in Malstatt war und, quasi im Nebenamt, bis 1815 "Commisaire du Directorat Executif du Canton d' Arnual (frz.Landrat)" und danach Oberbürgermeister der Städte Saarbrücken und St. Johann. In der Grünanlage neben der Kirche ist die Stelle des ursprünglichen Grabes durch einen Gedenkstein markiert.

Das 1985 erbaute Gemeindehaus wurde an das Diakonischen Werk Saar verkauft.

Adresse

Evangelische Kirche Malstatt

Zur Malstatt 6
66115 Saarbrücken
Deutschland

49° 14' 22.488" N, 6° 58' 27.9228" E